Ich fahre mal deinen Tank leer und sag dir nix :)

Was, das würden sie nie tun. Glücklicherweise ist mir das an unserer Schule auch noch nie passiert.
Was mir aber immer wieder passiert: Ich nehme mir einfach mal deine Unterrichtszeit. Warum glauben manche Kollegen immer, dass sie das Recht besitzen ihre Stunden so zu überziehen, dass ein Teil meiner Unterrichtszeit verloren geht, oder dass sie das Recht besitzen, ihre Besprechungen mit SchülerInnen während meiner Stunden zu machen ohne vorher zu fragen, ob ich die SchülerInnen entbehren kann oder dass sie das Recht besitzen, eine Schulaufgabe in meiner Stunde zu schreiben, ohne mir vorher Bescheid zu sagen…
Ich helfe gerne und gebe auch Stunden her oder befreie SchülerInnen für Besprechungen und andere Dinge, aber ich plane meinen Unterricht und meine Prüfungen sorgfältig. Ich habe die Pflicht, meinen Unterricht entsprechend der Einteilung im Stunden- und Vertretungsplan zu halten und ich fordere deshalb auch das Recht ein, dass mir die SchülerInnen dann zur Verfügung stehen oder ich vorher informiert werde. Eigentlich gebietet der Anstand ja sogar vorher zu fragen und nicht nur Bescheid zu geben!
Essen diese KollegInnen auch einfach einen Kuchen, der im Restaurant an der Theke steht? Fahren sie vielleicht doch heimlich doch mit meinem Auto während ich unterrichte?
Wie sollen Schüler ein Gefühl dafür entwickeln, dass Unterricht wichtig sein kann, wenn ihnen so das Gegenteil vorgelebt wird?

Never change a winning Team

Beim Anruf in der Schule habe ich heute erfahren, warum ich zurückrufen sollte. Aus schulorganisatorischen Gründen habe ich (bzw. die Klasse in der ich Klassleiter bin) eine andere Klasserzieherin zugeteilt bekommen.
Ich finde es sehr bedauerlich, dass ich nicht weiter mit meiner von mir geschätzten Kollegin vom letzten Jahr zusammenarbeiten darf. Gerade für die Zeit meiner Abwesenheit wäre es gut gewesen, wenn man sich gut kennt und trotz Elternzeit zum Informationsaustausch auch mal kurz telefoniert oder mailt.
Meine bei unserem Telefonat vorgetragenen Bedenken hinsichtlich der neuen Verteilung und Teamzusammenstellung hat man mit “wir haben lange überlegt und es geht nur so” vom Tisch gewischt. Da hilft wohl nix. Ich werde da spielen, wo mich der Trainer hinstellt – so sagen zumindest die Mannschaftsportler immer, wenn sie wissen, dass sie eine Entscheidung nicht öffentlich kommentieren dürfen.

Chor, Chor und kein Ende

Heute wieder (Sonder-)Chorproben (am Vormittag) für den Gottesdienst morgen. Ich frage mich wirklich, was die im regulären Probenbetrieb jede Woche machen. Ich muss doch auch keine Sonderstunden vor den Schulaufgaben von den Kollegen klauen…
Ach ja und dann waren heute noch via Aushang im Lehrerzimmer Klassenfotos (während der Pause) angekündigt. Nur es kam keiner zum fotografieren und wir mussten die wartenden Schüler doch zum Pause machen schicken. Man hätte ja auch mal Bescheid sagen können…
Wann sind endlich Ferien? Mich nervt es so, dass ich seit Wochen keinen Tag normal nach Stundenplan habe, aber selbstverständlich doch Stoff nach Lehrplan vermitteln, Noten nach Schulordnung erstellen und erzieherische Arbeit nach bestem Gewissen leisten soll, aber z.B. eine Klasse zwischen Ostern und Pfingesten nur an 3 Tagen vollständig (abzüglich kranker Schüler) gesehen habe. Kann man vielleicht im Juni dann mal wieder normal unterrichten? Der Blick in den Terminplan sagt: Vielleicht an manchen Tagen – wenn nix dazwischenkommt(!). Schließlich gibts da ja wieder einen Gottesdienst und Fotos muss man ja noch machen…

Aufgeheizte Stimmung

Vor und nach dem Elternsprechabend gab es noch manche Wortwechsel zwischen Kollegen, die ungewohnt deutlich waren. Der Grund für all die Dissonanzen liegt in der unterschiedlichen Auffassung von Schule. Es gibt die Fraktion, die versucht ihr Fach mit gwissem fachlichen Ehrgeiz den Schülern näher zu bringen und die, die versuchen den (vergleichsweise wertlosen?) Unterricht durch andere Aktivitäten zu ersetzen, die den Kindern mehr (Freude?, Erkenntnis?, Lernfortschritt? Weiseheit fürs Leben?…) bringen sollen.
Meine Beschreibung macht wohl klar, dass ich gewisse Ansprüche an meine Fächer, die Schüer und auch an mich stelle. Bei zweistündigen Fächern schmerzen da Verluste (inkl. Feiertage) von 5 Unterichtsstunden in 3 Wochen seit den Osterferien wirklich.
Vor allem in den 10ten sind wir alle etwas im Zeitstress. Da platzt dem Kollegen schon mal der Kragen, wenn er bei Anfragen zum Stundentausch wegen einer Schulaufgabe von verschiedenen Kollegen hintereinander einen Korb bekommt. Ich konnte es verstehen, aber ich kann meine Stunde nur tauschen, aber nicht abgeben.
Wie gehts weiter? Muss ich mich mit dem Gefühl abfinden, der Pausenclown zwischen den Exkursionen, Proben für Aufführungen, Berufsberatungsterminen…. zu sein oder darf ich mal wieder mehrere Tage am Stück Unterricht nach Stundenplan halten? Ich bin jedenfalls genervt, dass man dreimal am Vormittag Chorprobe für das Frühlingsfest machen muss, weil die armen Goldkehlchen nachmittags zu erschöpft sind, aber ich jede Woche gemäß Stundenplan in einer 8. Klasse am Nachmittag eine Biostunde halten soll… Dummerweise macht Bio halt nix her, wenn die Eltern im Haus sind. Vielleicht sollte ich mal eine Chemieshow machen und dafür eine Probenchemiewoche beantragen…

Essen an der (unserer) Schule in der SZ

in diesem Artikel in der heutigen Süddeutschen Zeitung lesen ich nicht nur vom problematischen Ernährungsverhalten und Pausenverkauf, sondern sogar von den Problemen an “meiner” Schule.
Von meiner Aufsicht beim Pausenverkauf weiß ich, dass hier viel ungesundes Essen ver- und gekauft wird. Schade, denn ich habe noch an keiner Schule gearbeitet, an der es so viele gute Sachen zur Auswahl gegeben hätte. Die belegeten (Vollkorn-)Semmeln, Bagels, Sandwiches usw. sind wirklich lecker und preiswert (also den Preis wert). Eigentlich wäre da ein Stück Schokolade und viel sonstiger Süßkram nicht nötig.
Und in einem Punkt muss ich leider dem Artikel widersprechen: Viele Kinder wären zu faul, sich die Süßigkeiten von daheim oder vom Supermarkt mitzubringen. So viele wie zu faul sind, die leeren Flaschen zurück zum Automaten mitzunehmen…

Pater-Rupert-Mayer-Tag

Heute war (wieder) Pater-Rupert-Mayer-Tag. An diesem Tag gibt es zum Gedenken an den Namenspatron unserer Schule jedes Jahr besondere Aktivitäten für die Schüler und das Personal in unseren Schulen.
Zum runden Gedenktag gab es letztes Jahr eine große Sternwallfahrt aller Schulklassen von Gymnasium und Realschule mit gemeinsamen Abschlussgottesdienst in der Sankt-Michael-Kirche in München.
Diesmal waren die Aktionen weniger öffentlichkeitswirksam. Neben Gottesdiensten und Geprächen war ein besonders einprägsamer Punkt ein Zeitzeugenbericht für die achten und neunten Klassen. Der Zeitzeuge berichtete von seinen Eindrücken, die er erlebt und überlebt hatte, als er mit seiner Familie als Neunjähriger nach Auschwitz deportiert wurde. Selbst Leute wie mich, die sich bereits viel mit dieser Zeit auseinandergesetzt hatten, hat dieser Bericht sehr berührt. Ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob man die Schüler ohne die Zeit für größere Nachbereitung dann einfach so in die Ferien entlassen sollte. Viellleicht wäre ein anderer Termin mit der Möglichkeit zur guten Vor- und Nachbereitung dieses Berichts besser gewesen.

Prüfungsergebnisse

Am Freitag hatte ich die schöne Aufgabe, allen Prüflingen aus meiner 10ten die Ergebnisse ihrer schriftlichen Abschlussprüfungen bekanntzugeben. Dank sehr schülerfreundlicher Notenschlüssel sind die Arbeiten in vielen Fällen besser als von den Prüflingen erwartet ausgefallen. Einige konnten sich gegenüber dem Jahresfortgang verbessern, viele haben einfach die Noten gehalten, manche haben sich um eine Note verschlechtert und dürfen jetzt noch mal in die Verlängerung (mündlich), um vielleicht doch die bessere Note zu bekommen. Richtig leid tun mir aber die Schüler, die in der Prüfung so daneben gegriffen haben, dass die Jahresfortgangsnote um zwei Notenstufen unterschritten wurde und jetzt damit mit einer Prüfung die ganzen Noten des Jahres im Zeugnis um eine Notenstufe nach unten gerissen haben. (z.B.: 3 im Jahresfortgang + 5 in der Prüfung macht 4 im Zeugnis – gerade in Deutsch sehr ungerecht, wenn man auf diese Weise mit einem versauten Aufsatz die drei ähnlich schweren Schulaufgaben + weitere Noten entwerten kann). Da ist das Abizeugnis gerechter, in dem die Noten der Halbjahre und der Prüfung einzeln aufgeführt sind. So sieht man auch die Ausrutscher. Zudem ist das Punktesystem mit 15 Stufen auch differenzierter in der Beurteilung als das Notensystem mit 6 Noten.
Unverständlich sind mir alledings auch die weichen Notenschlüssel in manchen Prüfungsfächern. Wäre es nicht sinnvoller, wenn man im Niveau entsprechend passende Fragen stellen würde und dann gerecht bewerten als diese Aufgaben und dann in der Bewertung übertrieben großzügig sein, um noch einigermaßen vernünftige Schnitte zu bekommen. Damit bewerte ich nicht mehr unbedingt Leistung. Damit bewerte ich eher die Stessresistenz bem Bearbeiten der lösbaren Aufgaben.

Bundesjugendspiele

Meine Prognosen waren weitestgehend richtig. Hohe Quoten bei Abwesenheit und entschuldigter Nichtteilnahme trotz Anwesenheit (dazu: danke, liebe Eltern, die an solchen Tagen für Kinkerlitzchen eine Entschuldigung schreiben und damit den Schulsport so unterstützt) und viele unmotivierte Teilnehmer. Ganz vergessen oder vielleicht auch verdrängt hatte ich bei meinen Prognosen das alljährliche organisatorische Chaos. Andererseits sind die selbstorganisierenden Strukturen (self assembly bei Wikipedia) im Lehrerkollegium bei der Chaosbeseitigung für mich als Chemiker und Biologen schon alleine fachlich interessant. Hätte nie nicht gedacht, dass es sowas auch auf dieser Ebene gibt.
Und dann hab ich noch was bekommen, das man sonst in der Schule nicht bekommt: Sonnenbrand am Hals (trotz Sonnencreme mit LSF 40, manchmal hasse ich meinen Hauttyp) und Kopfweh trotz Kopfbedeckung, weil meine Station leider in der Sonne lag.

Morgen Bundesjugendspiele

Morgen sind Bundejugendspiele und leider ist kein Regen in Sicht. Ich mag diese Veranstaltung nicht und das war schon als Schüler so. Den einzigen Sinn als regelmäßig teilnehmender Schüler sah ich darin, dass für einmal kurz laufen, 3 Sprünge und 3 Würfe/Stöße (also etwa 15 Min tatsächlicher Beschäftigung) ein ganzer Schultag wegfällt und dass nebenbei die Sportnote durch verbessert wird, weil die Nicht-Sportlehrer großzügig messen oder runden. Die Urkunden waren somit für fast jeden leicht erreichbar und damit der Inflation unterworfen.
Welchen Sinn haben Wettkämpfe, bei denen nur noch wenige gerne teilnehmen und dann noch einige mehr eher widerwillig teilnehmen müssen, weil sie keine Entschuldigung von den Eltern oder einem befreundeten Arzt bekommen. Zu den Verweigerern kommen noch die berechtigt entschuldigten Kinder, also die wirklich kranken.
Um also etwas durchzuführen, das meiner Meinung nach nur wenig Sinn hat, dürfen die Lehrer morgen statt regulärem Unterricht als Messknechte für die teilnehmenden Sportler und als Aufsichten für Veweigerer und Kranke ran. Es fällt ja nicht schon genug Unterricht für andere (großteils wenigstens sinnvolle!)Dinge aus (Berufinformation, Drogenberatung, Exkursionen…). Den Lehrplanstoff und die Noten im zweiten Halbjahr haben wir ja auch alle schon fertig. In Klassen mit über 30 Schülern geht das ja auch ohne Probleme mit deutlich weniger als den 2 Stunden pro Woche auszukommen, wenn man den Stoff ordentlich bearbeitet und auch ausreichend schriftliche und gesicherte echte mündliche Noten macht.