Zeugniskonferenz

Heute war Zeugniskonferenz.
Mich erstaut immer wieder wie viele Schüler, die vor kurzem noch gefährdet waren, dann doch ohne Einschränkungen bestehen. Man sieht dann plötzlich viele Vierer mit einem Schnitt, der gerade noch Note Vier ermöglicht.
Sorry, aber dann macht auch was dagegen, dass man so einfach durchkommt, weil man in den letzten zwei Wochen noch einmal eine Note bekommt. Wenigstens ein Vorrücken auf Probe als Denkzettel und Motivationshilfe für mehr Arbeitseinsatz täte manchem Kandidaten sicher gut. So ist der Lerneffekt beim Schüler doch der, dass man sich am Schluss doch noch irgendwie durchmogeln kann. Da lernt niemand, dass jedes Handeln auch Konsequenzen hat. Man nimmt den Kindern die wichtige Erfahrung weg, dass man im Leben auch mal was leisten muss und nicht alles nur Spaß ist.
Also macht was dagegen, dass diese Durchmogelei geht oder nervt nicht die anderen Kollegen mit eurem Gejammer über die faulen Schüler. Das Vorrücken auf Probe ist aus meiner Sicht die ideale Methode, um den inneren Schweinehund schon am Schuljahresanfang etwas zu bändigen und nicht schon wieder den Anfang zu verpassen.
Ein Jahr zu wiederholen bringt aus meiner Sicht in den meisten Fällen nichts, weil viele Schüler dann mit noch weniger Einsatz das Wiederholungsjahr bestehen, ohne die Lücken zu schließen oder nennenswert zu verkleinern. Manchmal verderben sie dabei noch den letzten Rest Arbeitsdisziplin und sind im nächsten Jahr noch schlechter.

Neuer Stundenplan – top secret

Zum nächsten Montag gibts neue Stundenpläne, weil durch den Beginn der Mutterschutzzeit einer Kollegin, die nicht durch eine neue Kraft mit gleicher Fächerkombination vertreten werden kann, manche Stunden neu verteilt werden müssen. Die neuen Stundenpläne sind in den Ferien erstellt worden, werden aber erst im Laufe der Woche verteilt.
Ganz großes Kino!!! Alle KollegInnen können also weiterhin keine Unterrichtsverteilung, Schulaufgaben usw. für die Zeit ab nächstem Montag planen, die Wahlunterichtskurszeiten können nicht neu abgesprochen werden, um sich nicht in die Quere zu kommen und meine Arzttermine kann ich auch net festlegen, solange ich net weiß, wann ich Unterricht halten muss und wann nicht.
Als ob es nicht schon nervig genug wäre, dass wir uns viel Arbeit nochmal machen (Raumbelegung in Fachräumen neu, Wahlunterrichtsabsprachen neu, Aufsichtspäne neu….), steigert man auch noch den Zeitdruck.
Vor allem: Welchen Vorteil hat die spätere Bekanntgabe? Ärgere ich mich weniger, wenn der neue Stundenplan subjekiv schlechter ist als der bisherige? – Nein. Gibts weniger Diskussionen? – Nein, denn entweder man kann was ändern, dann doch lieber noch einige Tage vorher oder man kann es nicht, dann muss man sowieso net diskutieren. Aber ich muss ja auch nicht alles wissen und verstehen.

Nachtrag: Ich habe doch glatt heute (10.11.) meinen Stundenplan auf Nachfrage bekommen, weil ich morgen zu einer Fortbildung nicht da bin, wenn er offiziell verteilt wird. Leider hat es mich nicht so viel weiter gebracht, da ich den Nachmittags-Wahlunterricht mit den Stundenplänen der Klassen und der Kollegen der anderen Wahlfächer abstimmen muss. Das kann ich aber nun trotzdem frühestens am Donnerstag machen….

Theater- und Bandabend

Am vergangenen Donnerstag fand ein Theater- und Bandabend der PRMRS statt. Unsere neue Theatergruppe, die Trommelgruppe und die Schulband mit teilweiser neuer Besetzung traten in der neuen Aula der Schule auf.
Die Lehrer (in der Konferenz daran erinnert, dass man von Seiten der Schulleitung selbstverständlich erwartet, jeden zu sehen) waren (fast) alle da. Ebenso natürlich die Eltern der Kinder auf der Bühne. Leider nur etwa 50 andere (unbeteiligte) Gäste von den verbleibenden etwa 500 Eltern oder Mitschülen.
Ich fand es sehr bedauerlich, dass man die Lehrer zwischen den Zeilen verpflichtet, hier zu erscheinen, da es für jeden Kollegen interessant sein sollte, wenn die Kinder außerhalb des Unterrichts mit Engagement etwas auf die Beine stellen. Auch für mich ist es ein dummer Tag gewesen, weil ich für eine Stunde Unterricht, eine Pausenaufsicht und eine Stunde Konferenz von morgens um 8 Uhr bis mittags um 14 Uhr in der Schule sein musste und dann noch einmal von 19 bis 23 Uhr für das Theater ein zweites mal nach Pullach gefahren bin. Trotzdem hat sich die zweite Fahrt gelohnt – vielleicht mehr als die erste :o .
Es war toll zu hören, dass bei der Schulband die Neumitglieder mehr als nur ein Ersatz für die Ausgeschiedenen sind. Vor allem das Zusammenspiel von Piano, (neuem) Bass und (neuem) Schlagzeug hat mich wirklich begeistert.
Das Theaterstück kurzweilig und unterhaltsam gespielt ließ mich die späte Stunde vergessen.
Ja man hätte durchaus etwas verpasst, wenn man von den Schülern immer nur den kleinen Ausschnitt ihrer Fähigkeiten in Biologie oder Chemie sieht. Wir haben sowieso schon zu wenig Zeit, um von den uns anvertrauten Kindern mehr als das Nötigste mitzubekommen, obwohl wir dabei einige schöne Facetten der Persönlichkeit verpassen.

…und immer wieder Klassenfotos

Passend zu meinem heutigen Tag gab es mal wieder Klassenfotos. Ich dachte, dass der 13. erst morgen ist.
“Dauert nur 10min” hatte ich auch der Ankündigung noch im Ohr und dann das übliche nervige Gezerre. Logischerweise wieder eine der Stunden dadurch ausgefallen, die ich brauchen hätte können.
Deshalb hier nochmal für alle zum Nachlesen schriftlich:
Lehrerfotos machen alle Schulen, die ich sonst kenne vor einer Lehrerkonferenz, weil dann alle da sind und keine Schüler “unbeaufsichtigt” daneben stehen.
Als wir beschlossen haben ZFU einzuführen, war im Konzept vorgesehen, dass sowas an Organisationskrempel dann auch in den ZFU-Stunden gemacht wird.

Nur falls wieder nachher jemand sich nicht erinnern kann, dass ich das schon letztes Jahr gesagt habe und dieses Jahr wieder, kann man es hier nachlesen!

Gottesdienst voller Ärger

Gestern habe ich mich im Gottesdienst zum Aschermittwoch geärgert wie nie zuvor. Ich durfte mit einer Klasse hingehen, die ich lieber in Chemie unterrichtet hätte. Trotzdem freute ich mich auf den Gottesdienst, da unsere Schulgottesdienste durch die ausgewählten Texte und die ansprechenden Worte unserer evangelischen Pfarrerin und ihres katholischen Kollegen für mich immer eine Bereicherung des Tages bedeuten. Leider sind auch immer Schüler dabei, die man wirklich intensiv beaufsichtigen muss und die einen vom gemeinsamen Gottesdienst-Feiern abhalten.

Ich fand es schrecklich, 

  • dass sich der Pfarrer vor dem Gottesdienst bei einer kurzen Einweisung bei einem Schüler dafür “bedankt” hat, dass er endlich die Mütze abgenommen hat,
  • dass ich mehrere Kinder mit Kaugummi in Sichtweite erleben musste
  • dass ich beim vierten oder fünften Erinnern an Ruhe für manche Dauerlaberer Verweise androhen musste, um nicht noch einmal hinlaufen zu müssen

SchiLF zu (De-)Motivation

Traditionell findet in der ersten Woche nach den Sommerferien gleich am Samstag die SchiLF statt. Dieses Jahr hatten wir das Thema Motivation-Demotivation. Als Referent war Herr Bögle von PIB-München unser Gast.

Nachdem wir am Vormittag in Kleingruppen motivierende und demotivierende Faktoren für uns und unsere Arbeit zusammengetragen hatten, durfen wir uns am Nachmittag noch Gedanken über den Umgang mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden machen. Aus meiner Sicht hat sich der Tag nur gelohnt, weil ich gesehen habe, dass meine KollegInnen die meisten Dinge ähnlich sehen wie ich. Was mich an meiner Arbeit demotiviert und was mich motiviert habe ich in jüngerer Zeit auch schon alleine für mich überlegt und bin eigentlich auch auf diesselben Punkte gekommen wie heute das Kollegium.

SEIS-Ergebnisse

Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Evaluation unserer Schule in einer Gesamtkonferenz vorgestellt. Für klar denkende Menschen, die ihr Handeln und ihre Arbeitsbedingungen reflektieren, war keine wirkliche Überraschung dabei. Überraschend war für mich jedoch das Abstimmungsergebnis. Wir werden mehrheitlich bestimmt nicht die Dimension mit der größten Unzufriedenheit bearbeiten, um hier Verbesserungen zu erzielen.  Komisch, dass außer mir niemand dafür war, den Bereich Schulorganisation anzugehen und zu verbessern. Wehe ich hör nochmal irgendwen darüber schimpfen…Für mich persönlich wäre es der Bereich gewesen, bei dem sich Verbesserungen auch in den anderen Bereichen auswirken würden. Mit besseren Rahmenbedingungen sind Lernprozesse wahrscheinlich auch erfolgreicher…. 

Es gibt kein Leben außerhalb!!!

Heute wurde uns bei einem Gespräch mit zwei weiteren Kollegen erklärt, dass nur wir drei in Frage kommen, um am nächsten Wochenende Dienst zu machen. Wenn wir keine einvernehmliche Lösung finden sollten, hing das böse Wort “Dienstanordnung” wie das Schwert des Damokles über unseren Köpfen.
Das “freiwillige” Ergebnis: Jeder von uns muss jetzt einen Tag hin und dafür eben einen der drei Tage freischaufeln. Hätten wir uns nicht darauf geeignigt, hätte man einen von uns für alle drei Tage verpflichtet. Vermutlich wäre es zwar nicht ich gewesen, aber das wollte ich keinem der beiden anderen antun. Bin nur gespannt, ob das großzügige Entgegenkommen, das uns dafür in Aussicht gestellt wurde, dann nicht ein Danaergeschenk sein wird.

Für mich ist heute in jedem Fall etwas verloren gegangen. Die gefühlte Realität sieht in meine Augen einfach so aus, dass man willkürlich drei Kollegen unter Druck gesetzt hat, die jetzt ihre Planungen verwerfen mussten und andere können ihr Wochenende wie geplant verbringen. Von den anderen hatten bestimmt auch nur die meisten ein Argument, warum nicht das ganze Wochenende geht. Das hatte jeder von uns auch.

Darf man ein Leben außerhalb der Schule haben?

Nachdem ich gestern nicht bereit war als Ersatz für einen Kollegen mit aufs Firmwochenende fahren und auf meine familiären Pflichten verwiesen habe, musste ich mir dumme deutliche Worte des Unverständnisses anhören.
Da hat wohl jemand vergessen, dass ich sogar trotz Elternzeit am Schuljahresanfang zur schulinternen Fortbildung erschienen bin, dass ich während der Elternzeit der Schule portionsweise Material für die Vertretungsstunden vorbereitet und zur Verfügung gestellt habe und nach meiner Rückkehr in zahlreichen Vertretungsstunden meine entfallenen Stunden aufgeholt und die liegengebliebene Arbeit als Klassleiter/Sammlungsleiter/Fachbetreuer an den freien Nachmittagen aufgearbeitet habe. Und jetzt soll ich mich dafür anpflaumen lassen, weil ich diesmal nicht bereit bin, kurzfristig alle Termine am Wochenenende abzusagen…
Den Arzttermin vom Freitagnachmittag hätten manch andere von Vornherein auf einen Schulvormittag gelegt… Vielleicht sollte ich das auch mal anfangen. Dann wird es auch wieder mehr geschätzt, wenn ich meine Arbeit sonst einfach immer mache.

Kinotag

Wie in den letzen Jahren war auch diesmal wieder am letzen Schultag vor den Weihnachtsferien Kinotag. Heute gab es für die 7. bis 10. Klasse Persepolis zu sehen. Wenn wir dann nicht doch anständige Schüler hätten, wenn es drauf ankommt, hätten sie wohl aus Langeweile im Kino randaliert. Der Film ist zwar prämiert und für Erwachsene mit entsprechendem Hintergrundwissen bestimmt interessant, aber für einen typischen Schüler aus meiner Sicht genau so toll wie die Musik, die im Musikantenstadl läuft. Das hat auch nichts mit “ihr müsst euch mal auf was einlassen” zu tun. Das ist vollkommen an der Zielgruppe vorbeigeplant.
Immerhin hatten wir warm. Die 5. und 6. Klassen standen vor verschlossener Tür am anderen Kino, weil -trotz Terminzusage- einfach kein Angestellter gekommen ist, um aufzusperren und den Film einzulegen. Der Kinochef selber hätte leider auch erst ab Mittag kommen können…