Abschlussprüfungen fast durch

Heute hat der Naturwissenschaftliche Zweig seine letzte Abschlussprüfung geschrieben. Morgen noch der IIIer Zweig und dann haben es meine Schützlinge überstanden. Leider war die Physikprüfung von heute nicht besonders geeignet, um jetzt fröhlich zu feiern. Die Fragen zum Teil schwer verständlich formuliert oder mit eingebauten Fallen oder ganze Serien aufeinander aufbauend (ohne Zwischenergebnisse!). Wer stellt so etwas zusammen? Kann man bitte nicht einfach sinnvolle, klare Fragen stellen, die eine Streuung im Niveau haben, um eine Leistungsdiffernezierung zu bekommen. Ich halte es nicht für sinnvoll, keine Zwischenergebnisse anzugeben, wenn man beispielsweise in einer Aufgabe a) die Leistung eine Wasserkraftwerkes ermitteln soll, b) den Wirkungsgrad berechnen, c) ausrechnen ab wann es sich wirtschaftlich rechnet und bei d) wie viel Kohle man für die gleiche Strommenge im anderen Kraftwerk braucht. Wer aus irgendwelchen Gründen Aufgabe a) nicht lösen kann, macht auch b), c) und d) nicht, obwohl es sich um ganz andere Aufgabenstellungen handelt.
Mit Zwischenergebnissen könnte man dann wenigstens die folgenden Aufgaben lösen. Wenn man so Angst hat, dass die Kinder dann rückwärts rechnen, könnte man zur Not ja auch einen anderen Wert angeben: Falls du kein Ergebnis hast, rechne mit diesem willkürlichen Wert = 123,45 kWh weiter, sonst verwende dein Ergebnis). Aber selbst das Rückwärtsrechnen ist bei sinnvoller und anspruchsvoller Aufgabenstellung so schwer, dass man es meist auch nur schafft, wenn man die Aufgabe auch vorwärts gekonnt hätte.
Was will man damit erreichen, dass man solche Aufgaben stellt? Ich dachte immer, dass wir den Schülern etwas beibringen sollen und dann prüfen, ob sie es können. Erfordert eine gute Antwort nicht zunächst eine gute Frage?

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