Wieder Fachunterricht in den Abschlussklassen

Nach den letzten schriftlichen Prüfungen findet jetzt wieder Unterricht nach Stundenplan in den Abschlussklassen statt. Einerseits die Gelegenheit in den Nicht-Prüfungsfächern den noch den verbliebenen Rest des Lehrplans aufzuarbeiten, aber andererseits wohl doch nur eine Alibiveranstaltung.
Wer kann es einem Schüler schon verdenken, dass er mit einer bereits feststehenden Note in Chemie und dem Abschluss einer anstrengenden Prüfungsphase (und den damit verbundenen Feiern der letzen Tage) jetzt eigentlich keine Motivation mehr aufbringen kann, noch weiteren Stoff zu lernen.
So traurig es ist, aber wir haben in den Zeiten davor die Schüler wohl so weit gebracht, die meiste Lernmotivation extrinsisch zu bekommen und nurhauptsächlich für gute Noten zu lernen und nicht mehr intrinsisch motiviert für sich selbst. Vielleicht liegt es aber auch am Unterrichtsinhalt. Kann man die Frage “Wozu brauch ich das später?” wirklich immer ehrlich und zugleich motivierend beantworten? Das Problem kennen ja alle KollegInnen vom Ende jeden Schuljahres. Nur diesmal kann man sich eben nicht auf das nächste Jahr berufen, denn für manche endet definitiv die Ausbildung in Chemie.
Nun ja, ich habe jedenfalls heute Chemie unterrichtet und ich werde es am Donnerstag wieder tun. Ich habe versucht, den Stoff kurzweilig und trotzdem inhaltlich sinnvoll zu gestalten – in der Hoffnug, dass dann doch noch bei manchen etwas hängen belibt. Zusätzlich habe ich darauf hingewiesen, dass dieser Stoff für FOS oder Ausbildung mit Chemie als Unterrichtsfach wieder vorkommen wird.
Es haben dann immerhin alle mitgespielt und akzeptiert, dass es jetzt wohl so sein muss und sie jetzt etwas über die Zucker erfahren. Aber ich vermute dabei eher eine freundschaftliche Geste gegenüber mir als ernsthaftes Interesse an der Chemie der Zucker.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.