Chor, Chor und kein Ende

Heute wieder (Sonder-)Chorproben (am Vormittag) für den Gottesdienst morgen. Ich frage mich wirklich, was die im regulären Probenbetrieb jede Woche machen. Ich muss doch auch keine Sonderstunden vor den Schulaufgaben von den Kollegen klauen…
Ach ja und dann waren heute noch via Aushang im Lehrerzimmer Klassenfotos (während der Pause) angekündigt. Nur es kam keiner zum fotografieren und wir mussten die wartenden Schüler doch zum Pause machen schicken. Man hätte ja auch mal Bescheid sagen können…
Wann sind endlich Ferien? Mich nervt es so, dass ich seit Wochen keinen Tag normal nach Stundenplan habe, aber selbstverständlich doch Stoff nach Lehrplan vermitteln, Noten nach Schulordnung erstellen und erzieherische Arbeit nach bestem Gewissen leisten soll, aber z.B. eine Klasse zwischen Ostern und Pfingesten nur an 3 Tagen vollständig (abzüglich kranker Schüler) gesehen habe. Kann man vielleicht im Juni dann mal wieder normal unterrichten? Der Blick in den Terminplan sagt: Vielleicht an manchen Tagen – wenn nix dazwischenkommt(!). Schließlich gibts da ja wieder einen Gottesdienst und Fotos muss man ja noch machen…

Girls day

Je nach Klasse war die Anwesenheit der Damen wegen Besuches des girls day höchst unterschiedlich. Eine Klasse war sogar rein männlich besetzt.
Ich halte den Aktionstag zwar durchaus für eine sinnvolle Angelegenheit, wenn man sich informieren will, aber ich kann mir bei manchen auch sehr gut vorstellen, dass ein bis zwei Stunden einen teilnehmenden Betrieb erkunden (auch wenn es einen nicht interessiert) nur wegen des Freizeitgewinns einem ganzen Tag in der Schule vorgezogen werden. Vor allem wenn eine ganze Gruppe z.B.: die Uni besucht, dann kann man nachher ja noch gemeinsam an die Isar und was trinken…

letzter Tag vor den Ferien

Heute war letzter Tag vor den Ferien. Da ich direkt nach den Ferien noch meine Klasse auf Abschlussfahrt begleiten darf, gab es diesmal besonders viel, das man noch erledigen musste:
Den Unterricht in den Klassen, die man heute hatte noch zu einer sinnvollen Zäsur weiterführen. Eine meiner Klassen hatte dabei allerdings auch noch das Pech, dass ich dazu eine Ex geschrieben habe. Nein, ein schlechtes Gewissen habe ich deshalb nicht. Es ist ja der letzte Schultag vor den Ferien und (wie vor allen Ferien und alle daran erinnert) frage ich ja sonst auch über die letzte Stunde mündlich ab. Da sollte man ja auch vorbereitet sein.
Nach Unterichtsende haben wir dann mit drei Kollegen noch den 130. Geburtstag gefeiert. Bei den Reden wurde mir dann auch noch einmal offiziell zur Geburt unseres Sohnes gratuliert. Dabei hatte ich doch mit dieser Feier gar nichts zu tun.
Um nicht zu früh in Ferienlaune zu verfallen, kam ich dann noch der Bitte eines Schülers nach, ihm eine Beurteilung als Empfehlung für einen Sprachkurs zu schreiben. Schon toll, wenn man am Donnerstag merkt, dass man das noch vor den Ferien braucht. Vor allem dann, wenn man von just diesem Schüler noch etwas unterschrieben zurückbekommen sollte… Eigentlich hätte ich es ja erst nach den Ferien schreiben sollen, aber da ist man dann doch immer zu großzügig. Man will den Kindern ja keine Chancen vorenthalten. Aber wehe, wenn ich nach den Ferien erfahren sollten, dass das Schreiben nicht bis zum Abend abgeholt wurde…

Tag der offenen Tür

Heute war Tag der offenen Tür. Trotz meiner eher negativen Einstellung zu diesem Ereignis fand ich es heute ganz nett. Zum einen konnte ich noch mit mehreren Eltern spechen. Zum anderen hat es mich gefreut, dass ich mehrere ehemalige Schüler getroffen habe. Wenn man noch zwei Jahre später als Gesprächspartner gesucht wird, hat man offensichtlich die Arbeit doch einigermaßen gut gemacht.
Ich habe heute zwei Stunden öffentlichen Unterricht gehalten. Eine in Chemie, in der aber nur zwei Leute anwesend waren, die nicht aus der entsprechenden Klasse waren. Naja, die Stunde war ganz ok, aber ich habe vermutlich schon bessere für diese Klasse gehalten. Auch wenn es meinen Schülern vermutlich gefallen hat, war ich nicht so mit mir und meiner Stunde zufrieden.
Die andere war eine Biostunde, in der sogar Stehplätze vergeben werden mussten, weil die Sitzgelegenheiten nicht für alle ausgereicht haben, die noch zusätzlich gekommen sind. Dort war noch etwa eine halbe Klasse zusätzlich im Biosaal. Ich habe eine normale Stunde gehalten, die eine überarbeitete Version einer Stunde aus dem letzten Jahr war. Im Anschluss an die Stunde habe ich noch ein sehr langes Gespräch mit einem Vater über die Stunde geführt. Seine detaillierte Betrachtung und konstruktive Kritik haben mich sehr gefreut. Laut seiner Auskunft ist er kein Lehrer, aber Naturwissenschaftler und macht Mitarbeiterschulungen. Er zeigte sich zwar insgesamt zufrieden, hatte aber gute Ideen und Verbesserungsvorschläge, die ich aufgreifen möchte. Ich bin sehr gespannt, wie die Version 3 der Stunde zu diesem Thema dann wird.

Vertretung und Ignoranz bei Schülern

Durfte heute wieder eine Vertretungsstunde halten, weil die Klasse, die ich sonst gehabt hätte im Skilager ist. Ich hatte dabei eine Klasse, die ich auch nach der Pause noch regulär nach Stundenplan hatte. Weil ich eine Ex schreiben wollte und davon ausgegangen bin, dass viele die Pause noch zum Lernen nutzen wollen/müssen, weil sie am Tag vorher Nachmittagsuntericht haben (wie am Tag vor der anderen Biostunde auch, sodass auch Verschieben einer Ex auf den anderen Tag nix bringt), hab ich die Ex nicht vorgezogen.
Ich habe ihnen sogar 25 Minuten von dieser Vertretungsstunde zur Stillbeschäftigung gegeben, “um noch Vorbereitungen für den Tag nachzuholen, also lernen für die Fächer, die sie noch haben, um sie vor schlechten Noten zu bewahren.” Leider hat ein Teil offensichtlich die Chance nicht wirklich genutzt – zumindest sah es auf manchen Blättern beim Rumgehen während der Ex zwei Unterrichtsstunden später so aus. Wenn man nicht ausdrücklich auf Exen hinweist, dann kapieren es manche offensichtlich nicht, aber einfach immer lernen machen sie dann auch nicht. Selber schuld, wo ich doch Exen nie ankündige – sonst wären es ja Kurzarbeiten.

Korrekturen – Ich kann kein Rot mehr sehen

Im Moment leider ich schwer unter den Folgen der Vorweihnachtszeit. Wegen der vielen besonderen Veranstaltungen im Dezember war es kaum möglich in den letzten drei Wochen vor den Ferien noch Exen zu schreiben. Da ich im Durchschnitt fast zwei Arbeiten pro Woche schreiben muss, um pro Halbjahr genügend Noten für ein eindeutiges Notenbild zu haben, musste ich jetzt im Januar eben aufholen. Leider waren bei den bisher insgesamt sieben Arbeiten seit den Weihnachtsferien auch zwei Chemieschulaufgaben dabei, sodass ich im Moment kaum Zeit für andere Dinge als Unterricht halten, Korrekturen und Untericht vorbereiten finde. Besonders freut man sich natürlich darüber, dass man zu den Schulaufgaben auch noch Nachschreibtermine hat, weil jemand fehlt. Angabe sowie Musterlösung entwerfen und den/die Nachschreiber beaufsichtigen ist in solchen Stoßzeiten auch genau das, was man braucht. Jetzt werden ich dann mal weiter den Rotstift leerschreiben und nach dieser Woche kann ich dann wieder beginnen, auch ein Leben neben der Schule zu führen.

Ferien sind keine Urlaubstage

Gerade spüre ich wieder, was der Unterschied zwischen Ferien (schulfreien Tagen) und Urlaubstagen ist. Es ist zwar schön, dass ich etwas länger schlafen und mir die Zeit für den ganzen Tag frei einteilen kann, aber ich muss nun noch so manches aufarbeiten, das in den letzten Schultagen liegen geblieben war. Auf meinem Schreibtisch liegen vier Mappen mit Schülerarbeiten. Die eine davon enthält seit heute korrigierte Arbeiten, die drei anderen werden mich an den nächsten Tagen beschäftigen. Aber das Wetter soll ja sowieso schlechter werden…

Morgen Bundesjugendspiele

Morgen sind Bundejugendspiele und leider ist kein Regen in Sicht. Ich mag diese Veranstaltung nicht und das war schon als Schüler so. Den einzigen Sinn als regelmäßig teilnehmender Schüler sah ich darin, dass für einmal kurz laufen, 3 Sprünge und 3 Würfe/Stöße (also etwa 15 Min tatsächlicher Beschäftigung) ein ganzer Schultag wegfällt und dass nebenbei die Sportnote durch verbessert wird, weil die Nicht-Sportlehrer großzügig messen oder runden. Die Urkunden waren somit für fast jeden leicht erreichbar und damit der Inflation unterworfen.
Welchen Sinn haben Wettkämpfe, bei denen nur noch wenige gerne teilnehmen und dann noch einige mehr eher widerwillig teilnehmen müssen, weil sie keine Entschuldigung von den Eltern oder einem befreundeten Arzt bekommen. Zu den Verweigerern kommen noch die berechtigt entschuldigten Kinder, also die wirklich kranken.
Um also etwas durchzuführen, das meiner Meinung nach nur wenig Sinn hat, dürfen die Lehrer morgen statt regulärem Unterricht als Messknechte für die teilnehmenden Sportler und als Aufsichten für Veweigerer und Kranke ran. Es fällt ja nicht schon genug Unterricht für andere (großteils wenigstens sinnvolle!)Dinge aus (Berufinformation, Drogenberatung, Exkursionen…). Den Lehrplanstoff und die Noten im zweiten Halbjahr haben wir ja auch alle schon fertig. In Klassen mit über 30 Schülern geht das ja auch ohne Probleme mit deutlich weniger als den 2 Stunden pro Woche auszukommen, wenn man den Stoff ordentlich bearbeitet und auch ausreichend schriftliche und gesicherte echte mündliche Noten macht.

Wieder Fachunterricht in den Abschlussklassen

Nach den letzten schriftlichen Prüfungen findet jetzt wieder Unterricht nach Stundenplan in den Abschlussklassen statt. Einerseits die Gelegenheit in den Nicht-Prüfungsfächern den noch den verbliebenen Rest des Lehrplans aufzuarbeiten, aber andererseits wohl doch nur eine Alibiveranstaltung.
Wer kann es einem Schüler schon verdenken, dass er mit einer bereits feststehenden Note in Chemie und dem Abschluss einer anstrengenden Prüfungsphase (und den damit verbundenen Feiern der letzen Tage) jetzt eigentlich keine Motivation mehr aufbringen kann, noch weiteren Stoff zu lernen.
So traurig es ist, aber wir haben in den Zeiten davor die Schüler wohl so weit gebracht, die meiste Lernmotivation extrinsisch zu bekommen und nurhauptsächlich für gute Noten zu lernen und nicht mehr intrinsisch motiviert für sich selbst. Vielleicht liegt es aber auch am Unterrichtsinhalt. Kann man die Frage “Wozu brauch ich das später?” wirklich immer ehrlich und zugleich motivierend beantworten? Das Problem kennen ja alle KollegInnen vom Ende jeden Schuljahres. Nur diesmal kann man sich eben nicht auf das nächste Jahr berufen, denn für manche endet definitiv die Ausbildung in Chemie.
Nun ja, ich habe jedenfalls heute Chemie unterrichtet und ich werde es am Donnerstag wieder tun. Ich habe versucht, den Stoff kurzweilig und trotzdem inhaltlich sinnvoll zu gestalten – in der Hoffnug, dass dann doch noch bei manchen etwas hängen belibt. Zusätzlich habe ich darauf hingewiesen, dass dieser Stoff für FOS oder Ausbildung mit Chemie als Unterrichtsfach wieder vorkommen wird.
Es haben dann immerhin alle mitgespielt und akzeptiert, dass es jetzt wohl so sein muss und sie jetzt etwas über die Zucker erfahren. Aber ich vermute dabei eher eine freundschaftliche Geste gegenüber mir als ernsthaftes Interesse an der Chemie der Zucker.