Unwichtige Biologie und Freud?

Neben der Tatsache, dass ich offensichtlich sehr als Lehrer für Vertretungen geschätzt werde (allein in dieser Woche schon vier mal!), habe ich heute den Stellenwert der Biologie an der Schule gesehen. Folgender Dialog fand heute im Lehrerzimmer kurz vor dem Ende meiner Sprechstunde statt:
Person X betritt das Zimmer: “Ach Herr Z., sie sehen heute aber wieder gut aus. Kann ich am Donnerstag vor den Ferien ihre Stunde für ein Weihnachtsfrühstück haben?”
Ich sage nicht spontan ja, sondern überlege noch kurz und antworte: “Ich hab mich ja im letzten Jahr bereits dran gewöhnt, dass bei uns an der Schule alles andere wichtiger ist als Unterricht – also meinetwegen”
Person X: “Weil wenn es da net geht und wir wann anders müssen, fallen wichtige Fächer aus”.
Ich: “Vielen Dank für die Blumen”

Ich habe mich dann leider gleich mit “ich muss mal los, meine Achte wartet sonst auf den Unterricht im unwichtigen Fach” verabschieden müssen, ohne diesen Kommetar weiter hinterfragen zu können, weil der Stundenwechsel anstand.

Ich fahre mal deinen Tank leer und sag dir nix :)

Was, das würden sie nie tun. Glücklicherweise ist mir das an unserer Schule auch noch nie passiert.
Was mir aber immer wieder passiert: Ich nehme mir einfach mal deine Unterrichtszeit. Warum glauben manche Kollegen immer, dass sie das Recht besitzen ihre Stunden so zu überziehen, dass ein Teil meiner Unterrichtszeit verloren geht, oder dass sie das Recht besitzen, ihre Besprechungen mit SchülerInnen während meiner Stunden zu machen ohne vorher zu fragen, ob ich die SchülerInnen entbehren kann oder dass sie das Recht besitzen, eine Schulaufgabe in meiner Stunde zu schreiben, ohne mir vorher Bescheid zu sagen…
Ich helfe gerne und gebe auch Stunden her oder befreie SchülerInnen für Besprechungen und andere Dinge, aber ich plane meinen Unterricht und meine Prüfungen sorgfältig. Ich habe die Pflicht, meinen Unterricht entsprechend der Einteilung im Stunden- und Vertretungsplan zu halten und ich fordere deshalb auch das Recht ein, dass mir die SchülerInnen dann zur Verfügung stehen oder ich vorher informiert werde. Eigentlich gebietet der Anstand ja sogar vorher zu fragen und nicht nur Bescheid zu geben!
Essen diese KollegInnen auch einfach einen Kuchen, der im Restaurant an der Theke steht? Fahren sie vielleicht doch heimlich doch mit meinem Auto während ich unterrichte?
Wie sollen Schüler ein Gefühl dafür entwickeln, dass Unterricht wichtig sein kann, wenn ihnen so das Gegenteil vorgelebt wird?

Firma denkt mit

Heute hatte ich einen nicht nachvollziehbare Nachricht im Fach, auf der eine Zahlenreihe (Telefonnummer?) und die Botschaft: Trennwände passen nicht zu den bestellten Boxen stand. Leider kein Handzeichen und niemand wusste, wer den Zettel geschrieben hat und um was es geht. Ich musste auch lange überlegen und habe dann begonnen, die Zahlenreihe mit den Telefonnummen meiner Bestellungen zu vergleichen.
Im Laufe des Vormittags dann die Klärung: Eine Firma, bei der ich Zeug für die Sammlung bestellt hatte, hat beim Zusammnestellen der Lieferung entdeckt, dass die bestellten Zwischenwände nicht zu den bestellten Ordnungsboxen passen und wollte wissen, ob das Absicht oder ein Versehen ist. Es war ein Versehen und ich finde es klasse, dass man beim packen mitgedacht und dann einfach mal nachgefragt hat und nicht Zeug liefert, das dann nicht passt – auch wenn es der Fehler des Kunden ist. So wünsche ich mir Service. Danke Windaus Labortechnik.

Bestellungen 2007 abgeschlossen

Nach längerem Wälzen der Kataloge verschiedener Lieferanten in den letzten Wochen, habe ich heute nach dem Unterricht die Bestellungen für 2007 abgeschlossen. Der Etat für dieses Jahr ist sinnvoll investiert. Bei der Verteilung auf verschiedene Anbieter konnte ich einiges an Geld sparen, sodass ich insgesamt mehr kaufen konnte als bei einem Anbieter allein. Es macht zwar mehr Arbeit, aber so kriegt man eben mehr fürs Geld. Jetzt darf ich die nächsten Tage wieder Päckchen auspacken…

Sprechstunde verschoben und Zeitmangel

Nachdem an meinem geplanten Sprechstundentermin nun meine dritte(!) Bereitschaft liegt, musste ich heute noch meine Sprechstunde verschieben, ehe morgen die Pläne im Elternbrief verteilt werden.
Es nervt mich dermaßen, dass sich immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt. Jetzt fange ich jeden Tag zur ersten Stunde an, habe alle Lückenstunden mit Bereitschaften oder Sprechstunde aufgefüllt und bin trotzdem drei Nachmittage in der Schule beschäftigt. Wann soll ich jetzt meine Klassleitungs-, Fachbetreuungs- und Sammlungsleitungsaufgaben erledigen? An den anderen beiden Nachmittagen? Nur wann bereite ich dann meine Stunden vor oder korrigiere die Prüfungen?

Wieder in der Schule

Heute war zum zweiten Mal in diesem Jahr mein erster Schultag. Den ersten hatte ich ja kurz berschrieben. Es war schön, die KollegInnen und Kinder wieder zu treffen. Sogar viele SchülerInnen scheinen sich zu freuen, dass ich wieder da bin, selbst wenn sie damit wieder mehr Arbeit haben.
Leider musste ich feststellen, dass von den 3-4 Unterrrichtsstunden, die ich für jede Klasse zur Stillbeschäftigung in den Vertretungsstunden vorbereitet und in einem Ordner im Lehrerzimmer deponiert hatte, nur wenige genutzt wurden… Ich hoffe nur, dass die KollegInnen dann wenigstens die Zeit für ihre Fächer genutzt haben.

letzter Tag des ersten “Vätermonats”

Ab morgen ist der erste Monat meiner Elternzeit vorbei. Das Wochenende noch und dann gehts wieder werktäglich in die Schule.
Einerseits freue ich mich darauf, manche wiederzusehen und Untericht zu halten, aber andererseits könnte ich mir gut vorstellen, auch noch viel länger einfach den ganzen Tag mit unserem Sohn zu verbringen und während er schläft Haus- und Garten in Ordnung zu halten. Leider ist es finanziell fast unmöglich, einfach jeweils drei Jahre Elternzeit zu nehmen und sich gemeinsam um das Kind zu kümmern. So bleiben mir wohl nur die beiden “Vätermonate” im neuen Elterngeldgesetz. Der reale Verlust von Einkommen ist trotzdem ziemlich hoch, da man ja nur eine Teil des Nettogehaltes von VOR der Geburt bekommt. Nachdem ich aber seit der Geburt auch höherer Freibeträge und ein höheres Brottogehalt habe, ist der Unterschied deutlich größer als zunächst gedacht. Aber diese Zeit mitzuerleben war bisher unbezahlbar.

Never change a winning Team

Beim Anruf in der Schule habe ich heute erfahren, warum ich zurückrufen sollte. Aus schulorganisatorischen Gründen habe ich (bzw. die Klasse in der ich Klassleiter bin) eine andere Klasserzieherin zugeteilt bekommen.
Ich finde es sehr bedauerlich, dass ich nicht weiter mit meiner von mir geschätzten Kollegin vom letzten Jahr zusammenarbeiten darf. Gerade für die Zeit meiner Abwesenheit wäre es gut gewesen, wenn man sich gut kennt und trotz Elternzeit zum Informationsaustausch auch mal kurz telefoniert oder mailt.
Meine bei unserem Telefonat vorgetragenen Bedenken hinsichtlich der neuen Verteilung und Teamzusammenstellung hat man mit “wir haben lange überlegt und es geht nur so” vom Tisch gewischt. Da hilft wohl nix. Ich werde da spielen, wo mich der Trainer hinstellt – so sagen zumindest die Mannschaftsportler immer, wenn sie wissen, dass sie eine Entscheidung nicht öffentlich kommentieren dürfen.

Nachricht aus der Schule auf dem AB

Heute hatte ich eine Bitte um Rückruf von der stellvertretenden Direktorin auf dem Anrufbeantworter. Für heute war es schon zu spät, um sie noch in der Schule zu erreichen und auf der Privatnummer wollte ich net anrufen.
An meinen früheren Schulen hätte mir die Frage, was der Grund für diese Nachricht sein könnte bestimmt das Wochenende verdorben, aber bei unserem “Familienbetrieb” kann es auch nur eine ganz einfache Frage sein. z.B.: Wann haben sie in welcher Klasse Wahlunterricht? Ich mache gerade die Liste und wollte das noch wissen, ehe ihre Elternzeit um ist.
Wir werden es am Montag sehen…

Fortbildung und Klassentreffen

Heute war schulinterne Fortbildung zum Thema “(schwierige) Elterngespräche”. Die theoretische Einführung war für mich und einige KollegInnen nur eine kurze Wiederholung von bekannten Möglichkeiten und Strategien zur Gesprächsführung. Immerhin kurzweilig genug dargestellt, sodass man es zur Auffrischung ganz gut mitnehmen konnte, ohne sich zu langweilen. Im zweiten Teil sollte das Wissen angewendet werden. Die unvermeidlichen Rollenspiele (ich hasse Rollenspiele!) zogen uns alle (mich eingeschlossen) aber so in den Bann, dass man wirklich nach wenigen Sätzen ganz in der jeweiligen Rolle agierte. Nett anzusehen war, dass man zwischendrin als Zuschauer bei manchen Kollegen sehr genau die Eltern wiedererkannt hat, an denen sich diese in ihrer Rolle gerade orientierten. :)

Danach ging es zum Klassentreffen mit meinen Mitabiturienten. Ein kurzweiliger Abend, an dem ich manche Leute zum ersten Mal seit unserem Abi wiedergesehen habe.