Computereinsatz

Heute habe ich zum ersten Mal mein MacBook dafür verwendet, wofür es hauptsächlich gekauft wurde: Eine Präsentation im Unterricht. Ich habe es zwar schon mehrfach in der Schule verwendet, um Notenlisten zu führen oder Unterrichtsmanuskripte zu erstellen, aber bis heute hing es noch nie an einem Beamer.
Nachdem mein iBook immer nur mit dem Videoanschluss am Beamer hing, ist mir auch heute beim Ausprobieren erst aufgefallen, dass ich kein passendes VGA-Kabel habe, um vom VGA- Ausgang des Adaptersteckers (weiblich) auf den Beamer VGA-Eingang (ebenfalls weiblich) zu gelangen. Dank der Schätze und sofortigen Suche unseres Medienwartes konnte ich das Kabel noch rechtzeitig vor der Chemiestunde beschaffen. In mühevoller Arbeit habe ich dann heute nach dem Unterricht auch gleich noch ein langes VGA-Kabel aus dem Lagerbestand (das wir dabei auch gefunden haben) selbst in den Kabelkanal eingezogen, in dem bisher nur Videosignale zum Beamer geschickt werden konnten. In Zukunft kann ich dann einfach meinen Computer am Lehrerplatz einstecken und loslegen. Damit kann ich jetzt dann auch die höhere Auflösung nutzen und die Bildqualität ist ebenfalls besser.
So hatte ich mir das immer vorgestellt als der Beamer an der Fachraumdecke angebracht wurde.

Was habe ich eigentlich gezeigt? Beim Thema Proteine in der 10. Klasse wollte ich die Sekundär- Tertiär- und Quartärstruktur zeigen. Die Abbildungen von Helix und Beta-Faltblatt im Buch sind zwar auch ok, aber wenn man so schöne Seiten im Internet findet, wäre es doch schade, diese Bilder den Schülern vorzuenthalten. Eine gute Aussgangsseite, mit der ich die heutige Stunde begonnen habe war z.B. http://www.merian.fr.bw.schule.de/beck/Skripten/bs11-10.htm
Mit dem passenden Plugin kann man dann sogar die Proteine in 3D betracheten und frei drehen. Das kann kein Buch und keine Folie leisten. Manchen Schülern hat bestimmt etwas für das Verständnis gebracht, andere vielleicht auch nur unterhalten und wieder andere freuen sich über die Zeit, in der kein weiterer prüfungsrelevanter Stoff behandelt wurde. Solange man Zeit hat, halte ich solche Aktionen in jedem Fall für eine Bereicherung des Unterrichts. Man darf doch auch ruhig mal einen Blick über den Tellerrand des Lehrplans hinaus gestatten.

Pakete auspacken

Manchmal hat man als Sammlunglsleiter das Weihnachtsgefühl. Heute ist eine meiner Bestellungen für dieses Schuljahr angekommen. Die Firma hat es auf drei Päckchen verteilt geliefert. Leider hatte ich heute noch keine Zeit für die Bescherung, aber morgen pack ich dann die neuen Sachen aus und räume sie in die Schränke. Dann sind die Chemikalien- und Geräteschränke wieder so befüllt, dass man bis zum nächsten Jahr arbeiten und Versuche machen kann. Ich finde ja, dass Chemie ohne Experimente wie Nudeln ohne Soße ist.

Ferien sind keine Urlaubstage

Gerade spüre ich wieder, was der Unterschied zwischen Ferien (schulfreien Tagen) und Urlaubstagen ist. Es ist zwar schön, dass ich etwas länger schlafen und mir die Zeit für den ganzen Tag frei einteilen kann, aber ich muss nun noch so manches aufarbeiten, das in den letzten Schultagen liegen geblieben war. Auf meinem Schreibtisch liegen vier Mappen mit Schülerarbeiten. Die eine davon enthält seit heute korrigierte Arbeiten, die drei anderen werden mich an den nächsten Tagen beschäftigen. Aber das Wetter soll ja sowieso schlechter werden…

Überraschung

Da hab ich es scheinbar mal wieder geschafft, eine Ex zu schreiben, die wirklich überraschend kam. Als mitdenkender Schüler wird man ja selten wirklich überrascht, weil man meist am Stoff erkennen kann, ob ein bestimmter Lehrer dazu was schreibt oder nicht. (Also zumindest war das bei mir als Schüler noch so)
In diesem Fall hatte die Klasse -ihrer überraschten Reaktion nach- wirklich nicht damit gerechnet. Die Ergebnisse waren entsprechend besonders interessant:
- Der Durchschnittchnitt war nur geringfügig schlechter als normal
- Die Notenverteilung eine Gauß-Kurve
- Die Einzelnoten waren manchmal sehr abweichend vom normalen Notenbild des Prüflings
Das hat mir viel über die Arbeit verraten, die sonst so hinter den Ergebnissen steckt. Wer im normalen persönlichen Schnitt liegt, muss wohl sonst auch nicht so viel nachbereiten. Wer aber schlechter als gewohnt ist, muss wohl sonst viel nachbereiten, um diese Noten zu erreichen. Es gab immerhin in Einzelfällen 2-3 Notenstufen Unterschied. Für mich zeigt das aber auch, dass man Chemie lernen kann, wenn man wirklich will.

Raumverteilung

Wie im letzen Jahr kann ich wieder meine Chemiestunden zum großen Teil nicht im Chemie/Physiksaal halten, weil gleichzeitig Physikunterricht stattfindet. Der Bioraum ist als Ausweichmöglichkeit zwar ok, da er auch über Geasanschluss und Abzug verfügt, aber leider ist er ohne Stufenanordnung der Sitzplätze für die gute Sicht, deutlich kleiner und vor allem ohne ein großes Periodensystem.
Naja so habe ich fast einen eigenen Raum, wenn ich für Bio und Chemie immer im Bioraum bin. Jetzt muss ich mich nur noch um das Periodensystem-Problem kümmern, denn das fehlt mir schon. Leider gibts auch keinen Platz an der Wand, wo man einfach eines aufhängen kann. Entweder sind Fenster und Türen oder Schränke und Tafeln im Weg.

Wahlunterricht und kein Ende

Heute hatte ich noch ein richtiges Erfolgerlebnis: Die Teilnehmer vom letzjährigen Wahlunterricht Chemie-Übungen haben offensichtlich so begeistert davon berichtet, dass dieses Jahr alle aus der einen Klasse und zusätzliche Teilnehmer aus der Parallelklasse den Wahlunterricht besuchen wollen. Eine ganze Klasse macht freiwillig in der Freizeit zusätzlich eine Stunde Chemie(experimente). Mit so etwas hatte ich in meinen optimistischten Prognosen nicht gerechnet. Leider wird die Gruppe aus den beiden Zehnten damit so groß, dass ich sie teilen muss und die einzelnen SchülerInnen somit nur noch 14-tägig drankommen, wenn ich den Rest so durchführen kann wie geplant.
Jetzt bin ich noch gespannt, wie in den anderen drei Chemieklassen die Nachfrage nach einem Wahlkurs Chemie-Übung und in den fünften Klassen für den Wahlunterricht Natur- und Technik ist.

Morgen Bundesjugendspiele

Morgen sind Bundejugendspiele und leider ist kein Regen in Sicht. Ich mag diese Veranstaltung nicht und das war schon als Schüler so. Den einzigen Sinn als regelmäßig teilnehmender Schüler sah ich darin, dass für einmal kurz laufen, 3 Sprünge und 3 Würfe/Stöße (also etwa 15 Min tatsächlicher Beschäftigung) ein ganzer Schultag wegfällt und dass nebenbei die Sportnote durch verbessert wird, weil die Nicht-Sportlehrer großzügig messen oder runden. Die Urkunden waren somit für fast jeden leicht erreichbar und damit der Inflation unterworfen.
Welchen Sinn haben Wettkämpfe, bei denen nur noch wenige gerne teilnehmen und dann noch einige mehr eher widerwillig teilnehmen müssen, weil sie keine Entschuldigung von den Eltern oder einem befreundeten Arzt bekommen. Zu den Verweigerern kommen noch die berechtigt entschuldigten Kinder, also die wirklich kranken.
Um also etwas durchzuführen, das meiner Meinung nach nur wenig Sinn hat, dürfen die Lehrer morgen statt regulärem Unterricht als Messknechte für die teilnehmenden Sportler und als Aufsichten für Veweigerer und Kranke ran. Es fällt ja nicht schon genug Unterricht für andere (großteils wenigstens sinnvolle!)Dinge aus (Berufinformation, Drogenberatung, Exkursionen…). Den Lehrplanstoff und die Noten im zweiten Halbjahr haben wir ja auch alle schon fertig. In Klassen mit über 30 Schülern geht das ja auch ohne Probleme mit deutlich weniger als den 2 Stunden pro Woche auszukommen, wenn man den Stoff ordentlich bearbeitet und auch ausreichend schriftliche und gesicherte echte mündliche Noten macht.

Wieder Fachunterricht in den Abschlussklassen

Nach den letzten schriftlichen Prüfungen findet jetzt wieder Unterricht nach Stundenplan in den Abschlussklassen statt. Einerseits die Gelegenheit in den Nicht-Prüfungsfächern den noch den verbliebenen Rest des Lehrplans aufzuarbeiten, aber andererseits wohl doch nur eine Alibiveranstaltung.
Wer kann es einem Schüler schon verdenken, dass er mit einer bereits feststehenden Note in Chemie und dem Abschluss einer anstrengenden Prüfungsphase (und den damit verbundenen Feiern der letzen Tage) jetzt eigentlich keine Motivation mehr aufbringen kann, noch weiteren Stoff zu lernen.
So traurig es ist, aber wir haben in den Zeiten davor die Schüler wohl so weit gebracht, die meiste Lernmotivation extrinsisch zu bekommen und nurhauptsächlich für gute Noten zu lernen und nicht mehr intrinsisch motiviert für sich selbst. Vielleicht liegt es aber auch am Unterrichtsinhalt. Kann man die Frage “Wozu brauch ich das später?” wirklich immer ehrlich und zugleich motivierend beantworten? Das Problem kennen ja alle KollegInnen vom Ende jeden Schuljahres. Nur diesmal kann man sich eben nicht auf das nächste Jahr berufen, denn für manche endet definitiv die Ausbildung in Chemie.
Nun ja, ich habe jedenfalls heute Chemie unterrichtet und ich werde es am Donnerstag wieder tun. Ich habe versucht, den Stoff kurzweilig und trotzdem inhaltlich sinnvoll zu gestalten – in der Hoffnug, dass dann doch noch bei manchen etwas hängen belibt. Zusätzlich habe ich darauf hingewiesen, dass dieser Stoff für FOS oder Ausbildung mit Chemie als Unterrichtsfach wieder vorkommen wird.
Es haben dann immerhin alle mitgespielt und akzeptiert, dass es jetzt wohl so sein muss und sie jetzt etwas über die Zucker erfahren. Aber ich vermute dabei eher eine freundschaftliche Geste gegenüber mir als ernsthaftes Interesse an der Chemie der Zucker.