Zurück im ganz normalen Wahnsinn

Nach der Abschlussfahrt und meinem stundenplanmäßig immer kurzen Montag hat mich heute der ganz normale Wahnsinn wieder eingeholt. Gestern noch die “Maikäfer” (Mitteilungen an die Eltern über die Gefährdung der Versetzung zum Jahresende der Schüler im Mai) für meine 11 Klassen rausgesucht. Heute laut Stundenplan 6 Stunden und davon 3 Klassen auf Exkursion. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass ich dann in einer der Stunden die Noten eintragen kann, aber stattdessen 3 Stunden Vertretung gehalten. Gut, ich hätte es mir ja denken können, weil ich momentan sowieso jede Stunde vertreten muss, wenn Klassen nicht da sind und eine gute Woche ist eine, in der ich zusätzlich nur in meinen Bereitschaftsstunden noch weitere Vertretungen übernehmen darf. Normal sind seit längerem in diesem Schuljahr eher 26 bis 28 Stunden und 3 Aufsichten als die 25 und 2 Aufsichten, die ich eigentlich laut Plan hätte.

Klassenfahrt ohne größere Probleme

Endlich wieder daheim. Nicht dass es auf Abschlussfahrt nicht schön gewesen wäre, aber ich habe dann doch meine Frau und meinem kleinen Sohn gestern sehr sehr gerne wiedergesehen.
Die Tage in Sorrent waren trotzdem sehr angenehm: Gutes Wetter, eine nette Unterkunft, ein angenehmes Kulturprogramm und keine größeren Probleme organisatorischer, pädagogischer oder zwischenmenschlicher Art. Eine Fahrt, die bestimmt bei allen Beteiligten in positiver Erinnerung bleiben wird.

Packen für die Abschlussfahrt

Meine Korrekturen habe ich passend zum Ferienende fast durch. Jetzt muss ich dann für die Abschlussfahrt packen. Das ist der Vor- und Nachteil als Klassleiter einer Abschlussklasse. Man muss/darf noch einmal eine Schulwoche wegfahren. Diesmal geht es aus organisatorischen Gründen ja erst so spät im Schuljahr noch weg. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf Sorrent, denn schließlich war ich schon länger nicht mehr in Süditalien. Ich bin dann nur gespannt, wie es so alles wird und ob es auch den Schülern gefällt. Es ist ja immer schwer in die Köpfe reinzubringen, dass eine Abschlussfahrt eine Kulturveranstaltung ist, bei der man aber auch Spass haben darf und keine Sauftour ohne sonstiges Programm.

letzter Tag vor den Ferien

Heute war letzter Tag vor den Ferien. Da ich direkt nach den Ferien noch meine Klasse auf Abschlussfahrt begleiten darf, gab es diesmal besonders viel, das man noch erledigen musste:
Den Unterricht in den Klassen, die man heute hatte noch zu einer sinnvollen Zäsur weiterführen. Eine meiner Klassen hatte dabei allerdings auch noch das Pech, dass ich dazu eine Ex geschrieben habe. Nein, ein schlechtes Gewissen habe ich deshalb nicht. Es ist ja der letzte Schultag vor den Ferien und (wie vor allen Ferien und alle daran erinnert) frage ich ja sonst auch über die letzte Stunde mündlich ab. Da sollte man ja auch vorbereitet sein.
Nach Unterichtsende haben wir dann mit drei Kollegen noch den 130. Geburtstag gefeiert. Bei den Reden wurde mir dann auch noch einmal offiziell zur Geburt unseres Sohnes gratuliert. Dabei hatte ich doch mit dieser Feier gar nichts zu tun.
Um nicht zu früh in Ferienlaune zu verfallen, kam ich dann noch der Bitte eines Schülers nach, ihm eine Beurteilung als Empfehlung für einen Sprachkurs zu schreiben. Schon toll, wenn man am Donnerstag merkt, dass man das noch vor den Ferien braucht. Vor allem dann, wenn man von just diesem Schüler noch etwas unterschrieben zurückbekommen sollte… Eigentlich hätte ich es ja erst nach den Ferien schreiben sollen, aber da ist man dann doch immer zu großzügig. Man will den Kindern ja keine Chancen vorenthalten. Aber wehe, wenn ich nach den Ferien erfahren sollten, dass das Schreiben nicht bis zum Abend abgeholt wurde…

Mündliche Englisch-Abschlussprüfungen

Den ersten Teil der Abschlussprüfungen haben meine Schützlinge heute bereits hinter sich gebracht: Die Abschlussprüfungen in englischer Unterhaltung. Dabei mussten sich immer Schüler zu einem vorgegebenen Thema unterhalten. So wurde das ja auch vorher geübt. Schade, dass man als fachfremde Person nicht einfach als Beobachter/Zuhörer still in der Ecke sitzen konnte. Hätte mich ja schon brennend interessiert. Bei den Aufsichten in den schriftlichen Prüfungen muss ich ja auch immer die Fragen lesen. Beim Rumgehen bleibe ich aber nirgends länger stehen. Es hat mich als Schüler immer genervt, wenn der Lehrer mir über die Schulter beim Schreiben zugesehen hat. Da will ich das jetzt meinen Schülern nicht antun.

Überraschung an der Tür

Heute zur ersten Stunde wollte ich wie in den letzten zweieinhalb Jahren den Biosaal aufsperren, die Klinke drücken und dann die Tür öffenen…
…doch ich greife ins Leere. Erst langsam realisiere ich, dass die Klinke endlich gegen einen Knauf ausgestauscht wurde. Endlich kann man die Fachräume (und die Sammlung Biologie) nur noch mit Schlüssel betreten, selbst wenn mal jemand das Absperren vergessen sollte. Ich frage mich nur, warum nur vier der fünf Türen so umgestellt wurden. Gerade an der Chemiesammlung wäre es doch besonders wichtig gewesen, dass kein Unbefugter reinkommt. Vielleicht konnte der Handwerker ja nicht so viele Teile auf einmal tragen oder war nach vier zu erschöpft zum Weiterarbeiten. Vielleicht kann auch jemand nicht bis fünf zählen (aber immerhin schon bis vier – also mehr als bis drei ;) ) – Hätte ich doch nicht einfach “Klinke innen und Knauf außen für die Sammlungs- und Fachraumtüren” auf den Antrag schreiben sollen?
Jetzt bin ich immer noch am Überlegen: Soll ich einfach wieder länger warten und sehen, ob sich nochmal über Nacht was tut oder sollte ich mal nachfragen?

Zurück in der Realität

Nachdem ich mich in den letzten Tagen vor allem mit der Geburt des eigenen Kindes beschäftigen durfte, hat mich heute schlagartig die Realität wieder eingeholt. Plötzlich wieder Unterricht halten und sogar schon wieder eine Vertretungsstunde. Ich kam mir vor wie wenn man am letzten Tag des Urlaubs von einem Traumreiseziel zurückkehrt und am nächsten Tag in die Arbeit muss.

Tag der offenen Tür

Heute war Tag der offenen Tür. Trotz meiner eher negativen Einstellung zu diesem Ereignis fand ich es heute ganz nett. Zum einen konnte ich noch mit mehreren Eltern spechen. Zum anderen hat es mich gefreut, dass ich mehrere ehemalige Schüler getroffen habe. Wenn man noch zwei Jahre später als Gesprächspartner gesucht wird, hat man offensichtlich die Arbeit doch einigermaßen gut gemacht.
Ich habe heute zwei Stunden öffentlichen Unterricht gehalten. Eine in Chemie, in der aber nur zwei Leute anwesend waren, die nicht aus der entsprechenden Klasse waren. Naja, die Stunde war ganz ok, aber ich habe vermutlich schon bessere für diese Klasse gehalten. Auch wenn es meinen Schülern vermutlich gefallen hat, war ich nicht so mit mir und meiner Stunde zufrieden.
Die andere war eine Biostunde, in der sogar Stehplätze vergeben werden mussten, weil die Sitzgelegenheiten nicht für alle ausgereicht haben, die noch zusätzlich gekommen sind. Dort war noch etwa eine halbe Klasse zusätzlich im Biosaal. Ich habe eine normale Stunde gehalten, die eine überarbeitete Version einer Stunde aus dem letzten Jahr war. Im Anschluss an die Stunde habe ich noch ein sehr langes Gespräch mit einem Vater über die Stunde geführt. Seine detaillierte Betrachtung und konstruktive Kritik haben mich sehr gefreut. Laut seiner Auskunft ist er kein Lehrer, aber Naturwissenschaftler und macht Mitarbeiterschulungen. Er zeigte sich zwar insgesamt zufrieden, hatte aber gute Ideen und Verbesserungsvorschläge, die ich aufgreifen möchte. Ich bin sehr gespannt, wie die Version 3 der Stunde zu diesem Thema dann wird.

Tag der offenen Tür steht bevor

Am Samstag ist wieder Tag der offenen Tür. Endlich wieder einmal so richtig sinnlosen Unterricht halten…
Warum sinnlos? Durch besondere Aktivitäten ist ein Teil der Schüler in den Klassen abwesend, ein anderer Teil ist krank oder “krank”. Was hilft es, wenn man als Eltern unter diesen besonderen Bedingungen eine Stunde Unterricht mit ansehen darf? Es kommt mir vor wie im Referendariat: Show statt normalem Unterricht!
Dieses Jahr besonders pikant: Die Lehrkräfte, die gerade jetzt im Skilager sind und morgen zurückkommen, halten teilweise keine Stunden. Pech, wenn man gerade diese sehen wollte. Ebenfalls Pech für die anderen, die jetzt eben eine Stunde mehr halten.
Bei mir wird es besonders spannend: Sollte mein Sohn ausgerechet zu dieser Zeit das Licht der Welt erblicken, darf irgendjemand meine Stunden vertreten. Genau das wünscht sich doch jede Lehrkraft: Eine spontane Vertretungsstunde, bei der Gäste zusehen können. Ich wünsche es jedenfalls niemandem, aber man hat mich eingeteilt und anderer haben Bereitschaft für Vertretungen statt andersrum.

Vertretung und Ignoranz bei Schülern

Durfte heute wieder eine Vertretungsstunde halten, weil die Klasse, die ich sonst gehabt hätte im Skilager ist. Ich hatte dabei eine Klasse, die ich auch nach der Pause noch regulär nach Stundenplan hatte. Weil ich eine Ex schreiben wollte und davon ausgegangen bin, dass viele die Pause noch zum Lernen nutzen wollen/müssen, weil sie am Tag vorher Nachmittagsuntericht haben (wie am Tag vor der anderen Biostunde auch, sodass auch Verschieben einer Ex auf den anderen Tag nix bringt), hab ich die Ex nicht vorgezogen.
Ich habe ihnen sogar 25 Minuten von dieser Vertretungsstunde zur Stillbeschäftigung gegeben, “um noch Vorbereitungen für den Tag nachzuholen, also lernen für die Fächer, die sie noch haben, um sie vor schlechten Noten zu bewahren.” Leider hat ein Teil offensichtlich die Chance nicht wirklich genutzt – zumindest sah es auf manchen Blättern beim Rumgehen während der Ex zwei Unterrichtsstunden später so aus. Wenn man nicht ausdrücklich auf Exen hinweist, dann kapieren es manche offensichtlich nicht, aber einfach immer lernen machen sie dann auch nicht. Selber schuld, wo ich doch Exen nie ankündige – sonst wären es ja Kurzarbeiten.